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Ein Dorf in Cumberland wird 1348 von der Pest bedroht. Es scheint keine Hoffnung für die Bewohner des Dorfes zu geben. Einzig der neunjährige Griffin wird immer wieder von Visionen heimgesucht: Ein Kreuz muss vor dem Morgengrauen auf der höchsten Kirche des Christentums angebracht werden, damit das Dorf verschont bleibt. Griffin macht sich zusammen mit seinem Bruder Connor und vier anderen Männern, Searle, Ulf, Martin und Arno, auf den Weg. Sie steigen einen Abgrund hinab und stoßen auf einen Tunnel, der in eine andere Zeit führt.
Angekommen im 20. Jahrhundert werden die Zeitreisenden mit der modernen technisierten Welt konfrontiert. Eine Odyssee beginnt. So erweist sich zum Beispiel die Überquerung einer Autobahn als lebensbedrohliche Gefahr. Wegen der allgegenwärtigen nächtlichen Beleuchtung erscheint ihnen die Metropole, in der sie angekommen sind, als Stadt Gottes. Sie wähnen sich auf der richtigen Fährte. Auf der Suche nach der Kathedrale begegnen sie zwei Arbeitern einer Schmiede, die sie überreden, ihnen das Kreuz zu gießen.
Plötzlich hat Griffin wieder eine Vision, die auf einen Tod hinweist. Connor hält sich für den Verdammten und macht sich alleine auf den Weg zu der Kathedrale. Als er diese erreicht hat, klettert er an der Fassade hoch, um das Kreuz zu errichten. Währenddessen kommen seine Gefährten an. Griffin will seinen Bruder vor dem verheißenen Tod bewahren und klettert ebenfalls auf die Kathedrale. In letzter Minute kann er mit Connors Hilfe das Kreuz aufrichten. Daraufhin kann sich Griffin nicht mehr halten und stürzt ab ...
Letztlich stellt sich alles als ein Traum Griffins heraus, den er gerade den anderen Männern erzählt. Das Dorf bleibt zwar von der Pest verschont, jedoch entdeckt Griffin plötzlich Pestbeulen an seinem Körper. Ihm wird klar, dass sein Bruder als Wanderer die Pest mitgebracht haben muss. Connor hat die Krankheit überlebt, während der Navigator Griffin dem "Schwarzen Tod" zum Opfer fällt. Seine Vision hat sich so erfüllt. (arte Presse)
Vincent Ward ist einer der großen Visionäre des zeitgenössischen Kinos. Seinem überbordenden Ideenreichtum, seinem kühnen Einsatz filmsprachlicher Mittel, seinem Mut und seiner Ausdauer sowie seiner durch und durch unkonventionellen Art sind Filme wie "Vigil" (1984), "Der Navigator" (1987) und "Map of the Human Heart" (1992) zu verdanken. Jedoch führten diese Eigenschaften des Regiesolitärs unglücklicherweise auch zum Scheitern fast all seiner großen Filmprojekte in Hollywood. So schrieb er das Drehbuch zu "Alien 3" (1992), wurde jedoch entlassen, weil man seine Vorstellung eines Science-Fiction-Films als spirituelle Parabel, die von Mönchen auf einer gewaltigen hölzernen Arche im Weltraum handelt, für nicht realisierbar hielt. David Fincher übernahm damals die Regie und behielt viele von Wards Ideen bei, was sicherlich zum Erfolg dieses Kultfilms beigetragen hat und nicht zuletzt den Grundstein zu Finchers Weltkarriere legte. Auch die Produktionen "Hinter dem Horizont" (1998) mit Robin Williams und Annabella Sciorra und "River Queen" (2005) waren von zahllosen Problemen und Konflikten überschattet. Beide Filme waren trotz Starbesetzung finanzielle Desaster. Zuletzt wandte sich Ward wieder "kleineren" Projekten zu. Mit dem großartigen, sehr persönlichen semidokumentarischen Essay "Rain of the Children" kehrte er 2008 zu seinen neuseeländischen Wurzeln zurück.» (Arte Presse)