Remarks and general Information in German: "Langs Vertrauen in die Institutionen der Gerechtigkeit war immer gering, hier fasst er noch einmal zusammen, welche Motive der Wahrheitsfindung zuwiderlaufen: Niedere und hohe Instinkte gleichermaßen, die Interessen der liberalen Presse und der reaktionären Staatsanwaltschaft, die Geheimnisse des Mörders und die Liebe einer Frau. Alles trägt dazu bei, dass es einiger sehr dramatischer Kehrtwendungen in der Geschichte bedarf, bis das richtige Urteil gesprochen wird. Die Titel-Credits erscheinen über den Bildern einer Hinrichtung, zweimal zieht ein Mann an dem Hebel, der den elektrischen Stuhl in Betrieb setzt. Im Anschluss trifft sich das Establishment in einer Bar: Die Hinrichtung war nur ein Fall, jetzt kann man dazu Meinungen austauschen. Persönlich betroffen sind sie alle nicht: Der Schriftsteller Tom Garrett, der Verleger Austin Spencer, der Staatsanwalt. Garrett hat ein Buch geschrieben, jetzt wartet die Welt auf sein zweites. Joan Fontaine spielt seine zukünftige Frau, die Tochter des Verlegers. Sie passt nicht richtig zu diesem Mann, der wirkt, als wäre er ein „Hard-Boiled"-Schreiber, aus dem die Luft heraußen ist. Garrett und Spencer ersinnen eine Intrige, die sich gegen das Gesetz richtet: Er soll als Lockvogel auf die „Death Row", und erst wenn die Hand schon zum Hebel greift, will Spencer die entlastenden Beweise präsentieren - um auf diese Weise die Justiz zu blamieren. Die Auftritte eines „deus ex machina" unterliegen in Langs „Schicksalsmaschine" (Tom Gunning) ihrerseits einer Logik der Konkurrenz, und so wird Garrett vom mutmaßlichen Täter zum Opfer, bis sich in einem sehr intimen Moment das Blatt noch einmal wendet. Die Linien im Werk verlaufen zu zwei Filmen: Offensichtlich zu WHILE THE CITY SLEEPS, der zweiten Lockvogel-Geschichte, in der die Medien eine so fragwürdige Rolle spielen; schließlich aber auch zu A WOMAN IN THE WINDOW: Hier wie dort werden so lange Indizien gesammelt („circumstantial evidence"), bis sie die eigentliche Wahrheit verdecken. Edward G. Robinson wird schließlich dadurch erlöst. In BEYOND A REASONABLE DOUBT ist es am Ende eine Fehlleistung, mit der ein Mörder sich selbst entlarvt. Joan Fontaine ist darüber so entsetzt, dass sie einen Augenblick lang das Verbrechen auf sich nehmen möchte. In der Logik des Films wäre dies die konsequenteste, weil dunkelste Lösung, und wenn am Ende der Mörder endgültig auf die „death row" muss, ist dies ein bitterer Sieg für die Gerechtigkeit, vergiftet wie die Tatsache, dass Glenn Ford in THE BIG HEAT einer Bürgermiliz bedarf, um gegen den Mob zu siegen." (Filmarchiv Austria)
General Information
Beyond any reasonable doubt is a motion picture produced in the year 1956 as a USA production. The Film was directed by Fritz Lang, with Dana Andrews, Joan Fontaine, Sidney Blackmer, Philip Bourneuf, Barbara Nichols, in the leading parts. We have currently no synopsis of this picture on file; There are no reviews of Beyond any reasonable doubt available.
Bibliography Paul Werner, film noir, Die Schattenspiele der schwarzen Serie, Fischer Cinema nr. 4452, Frankfurt 1985