Sinossi (in Tedesco)
Italien, 1925. Der junge florentiner Druckerei-Arbeiter Mario (Gabriele Tinti) ist überglücklich, als er ein Zimmer bei dem Schmied Maciste (Adolfo Consolini) in der Via del Corno bekommt. In dieser Strasse nämlich lebt Marios Freundin Bianca (Eva Vanicek), die er nun jeden Tag sehen kann. Die Via del Corno ist eine lebhafte Strasse, bevölkert fast ausschliesslich von rechtschaffenen Arbeitern, in der jeder den anderen kennt. In schweren Zeiten helfen die Menschen einander, ohne eine Gegenleistung zu verlangen – eine kleine Ausnahme bildet dabei lediglich die wohlhabende, alte "Signora" (Wanda Capodaglio), die sich menschenfreundlich gibt, zugleich aber stets ihren eigenen Vorteil im Hinterkopf hat. Es ist aber auch die Zeit, in der in ganz Italien der Faschismus auf dem Vormarsch ist. In der Via del Corno terrorisiert vor allem der Buchhalter Carlino (Bruno Berellini) die Menschen und zwingt sie, der "Partei" beizutreten. Zugleich aber formiert sich Widerstand. Vor allem Maciste und sein Freund Ugo (Marcello Mastroianni) wollen sich nicht von den Faschisten drangsalieren lassen. Als eines Nachts der unbescholtene Kaufmann Alfredo (Giuliano Montaldo) von einem faschistischen Schlägertrupp halb tot geprügelt wird, spitzt sich die Situation immer weiter zu. Maciste und seine Freunde wollen der Gewalt nicht länger tatenlos zusehen. Unterdessen nimmt Mario sich Alfredos Frau Milena (Antonella Lualdi) an. Zwischen den beiden entspinnt sich eine zaghafte, von Schuldgefühlen geprägte Liebe. Als Ugo eines Tages erfährt, dass die Faschisten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion unliebsame politische Gegner ermorden wollen, setzen er und Maciste alles daran, dies zu verhindern. Es kommt zu einer dramatischen Verfolgungsjagd, in deren Verlauf Ugo verletzt und Maciste getötet wird. Nach diesem tragischen Zwischenfall schlägt sich auch Mario endgültig auf die Seite der aktiven Antifaschisten. Er weiss, dass er damit nicht nur seine ohnehin ungewisse Zukunft mit Milena, sondern auch sein Leben aufs Spiel setzt.... (ARD Presse)
Osservazione generali (in Tedesco): «"Chronik armer Liebesleute" von Carlo Lizzani ("Am Rande der Grossstadt") gilt als ein Meisterwerk des italienischen Neorealismus. Der Film ist eine präzise, atmosphärische Milieu- und Charakterstudie und zugleich ein flammendes politisches Pamphlet. In den Hauptrollen glänzen Gabriele Tinti ("Der Flug des Phoenix"), Marcello Mastroianni ("La Dolce Vita", "Pret á Porter") und Antonella Lualdi ("Gefährliche Nächte", "Wir von der Strasse"). Bei den Filmfestspielen von Cannes 1954 wurde Carlo Lizzani für seine Regieleistung mit dem "Internationalen Preis" ausgezeichnet. » (ARD Presse)