Synopsis (en Alemán)
Über einen Freund muss die Adelige Hélène erfahren, dass ihr Liebhaber, der Marquis Jean, sie nicht mehr liebt. Dem Schein nach trennen sich die beiden zwar im Guten, heimlich jedoch sinnt die gekränkte Hélène auf Rache. Als sie in einer Tanzrevue eine junge Frau entdeckt, die offensichtlich ihre körperlichen Reize nutzt, um sich ihr Leben zu finanzieren, schmiedet Hélène einen perfiden Plan: Sie bietet der jungen Frau einen Ausweg aus der Armut und die Einführung in gehobene Gesellschaftskreise, wenn die Prostituierte Jean verführt - und ihm so durch ihren zweifelhaften Ruf öffentlich Schaden zufügt. Und tatsächlich findet Jean an der jungen Schönheit Gefallen. Für gesellschaftliche Konventionen scheint er sich jedoch wider Erwarten recht wenig zu interessieren... (arte Presse)
Die Filmadaption einer Episode aus Denis Diderots Roman "Jacques der Fatalist und sein Herr" (1771) ist das Produkt einer Zusammenarbeit zwischen Robert Bresson und Jean Cocteau und stellt den dritten und letzten Film dar, den Bresson mit professionellen Schauspielern realisierte. Als solcher markiert "Die Damen vom Bois de Boulogne" zugleich den Beginn von Bressons eigentlicher Karriere, die sich durch einen unverkennbaren eigenen Stil auszeichnete: "Die Damen vom Bois de Boulogne" ist bereits von einer naturalistischen Inszenierungsweise und einer psychologisierenden Dramaturgie geprägt, die formal auf die von Bresson später noch verfeinerte Kunst der radikalen Reduktion auf das Wesentliche, der Offenlassungen und Andeutungen voraus weist. 1901 in der Auvergne geboren, wandte sich Bresson zuerst der Malerei zu, ehe er in den 30er Jahren seine Leidenschaft für den Film entdeckte. Nachdem er einige Zeit als Drehbuchautor gearbeitet hatte, realisierte er 1934 seinen ersten eigenen Kurzfilm "Les affaires publiques", der lange Zeit als verschollen galt und erst in den 90er Jahren wieder auftauchte. 1943 drehte Bresson seinen ersten abendfüllenden Spielfilm "Das Hohelied der Liebe", den der Filmemacher selbst als den wahren Beginn seiner Filmarbeit bezeichnete. Mit "Das Geld" schuf er 1983 sein letztes und - was den minimalistischen Stil angeht - zugleich sein wohl intensivstes und anspruchsvollstes Werk. 1999 starb Bresson im Alter von 98 Jahren in Paris, ohne sein letztes großes Projekt verwirklicht haben zu können: Eine filmische Adaption der Genesis, des ersten Kapitels der Bibel. (ARTE Presse)