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New York, 1979. Immer wieder tauchen in den Arztpraxen der Stadt Patienten auf, die an einer Art Hautkrebs zu leiden scheinen. Da bislang offensichtlich ausschließlich homosexuelle Männer von der Krankheit betroffen sind, spricht man in der Szene bald von "Schwulenkrebs". Als der Flugbegleiter Gaetan Dugas bei einer Untersuchung von seinem Lebensstil erzählt, beginnt sich herauszukristallisieren, dass es einen Zusammenhang zwischen der Promiskuität und dem Ansteckungsrisiko gibt. So wird Gaetan zum "Patienten Null" einer Krankheit, die einige Zeit später unter dem Namen "Aids" für Schlagzeilen sorgen und Millionen Todesopfer fordern wird. Anders als die meisten seiner Mediziner-Kollegen entwickelt der junge, idealistische Dr. Don Francis vom "Center for Disease Control" eine regelrechte Obsession für die mysteriöse Krankheit: Er ist fest überzeugt, dass sie durch ein Virus ausgelöst wird - ein Virus, das beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Doch weder die großen Forschungsinstitute noch die Reagan-Regierung scheinen sich für eine Krankheit zu interessieren, von der offenbar nur Homosexuelle betroffen sind. Selbst in den Medien wird Aids als reine "Schwulenkrankheit" bezeichnet. Auf der anderen Seite reagiert die Schwulenszene aggressiv auf alle Aufklärungs- und Eindämmungsversuche. Unterdessen entbrennt im Jahr 1982 zwischen dem US-Forscher Robert Gallo und dem Pariser Pasteur-Institut ein absurder Streit um die Frage, wer von ihnen das HIV-Virus als Erster zweifelsfrei nachgewiesen hat. Einmal mehr erkennt Francis, dass es in diesen Kreisen vor allem um Geld und Ruhm geht. Und obwohl die amerikanische Regierung schließlich einsehen muss, dass ausnahmslos jede Bevölkerungsgruppe von Aids betroffen ist, kommt es nur zu einer halbherzigen Unterstützung der Forschung. Für Francis und seine Kollegen geht der Kampf weiter. (BR Presse(
Remarques géneraux (en Allemand): yDie Produktion erhielt eine Reihe von Nominierungen und Auszeichnungen. So wurde Regisseur Roger Spottiswoode beim "Montréal World Film Festival" 1993 mit dem "Großen Preis der Jury" geehrt. Im Jahr 1994 gab es "Golden Globe"-Nominierungen in den Kategorien "Beste Miniserie/ Bester Fernsehfilm" und für Matthew Modine "Bester Darsteller in einer Miniserie/ einem Fernsehfilm". Bei der Emmy-Verleihung im gleichen Jahr entfielen auf "... und das Leben geht weiter" gleich 14 Nominierungen, gewonnen wurde in den Kategorien "Beste Produktion", "Bestes Casting" und "Bester Schnitt". Wie ernst es den Stars mit ihrer Mitarbeit bei diesem Film war, zeigt sich an der Tatsache, dass die meisten ihre Gage der AIDS-Hilfe spendeten.
Der amerikanische Journalist und Autor Randy Shilts, am 8. August 1951 in Davenport geboren, starb am 17. Februar 1994 im Alter von nur 42 Jahren an Aids. Er gehörte zur Avantgarde bekennender US-Homosexueller, der schon 1972 seine sexuelle Orientierung öffentlich eingestand, aber stets dagegen war, andere Schwule zu outen. Als erster US-Journalist berichtete Shilts ausschließlich über Schwulen-Politik. Seine Einstellung beim "San Francisco Chronicle" fiel 1981 zeitlich mit den ersten Berichten über Aids zusammen. Shilts forderte umgehend eine Schließung der Schwulen-Saunen und Darkrooms für anonymen Sex. Sein Buch über die Entwicklungsgeschichte der Seuche unter der Reagan-Regierung wurde zum Bestseller, weltweit nachgedruckt. 1987 unterzog er sich einem HIV-Test. Dessen positives Resultat verschwieg er; seine journalistische Objektivität sollte nicht durch die Krankheit in Zweifel gezogen werden. Zuvor hatte er mit seiner Biografie "The Mayor of the Castro Street", der Geschichte des schwulen Politikers Harvey Milk, der 1978 von einem politischen Rivalen erschossen wurde, großes Aufsehen erregt. Sein letztes Buch "Conduct Unbecoming: Gays and Lesbians in the US Military" erschien kurz vor seinem Tod. Nur mit Mühe hatte der bereits Erkrankte die letzten Kapitel noch diktieren können.» /BR Presse)