Synopse (v němčině)
Johnson County, Wyoming 1891. James Averill, der zwanzig Jahre zuvor zusammen mit seinem Freund Billy Irvine sein Studium an der Harvard Universität abgeschlossen hatte, ist Marshall in der Kleinstadt, in die immer mehr arme Immigranten aus Osteuropa strömen. Aus Averill ist im Lauf der Zeit ein Skeptiker geworden, der kaum noch an die Verwirklichung der in der amerikanischen Verfassung verbrieften Rechte des Einzelnen auf Glück und Gleichbehandlung zu glauben vermag. Billy Irvine gehört zu den reichsten und mächtigsten der mächtigen Viehbarone, die die Stadt beherrschen. Zynisch und skrupellos geht er mit den Menschen um, die von ihm abhängig sind. Den Ranchern sind die Einwanderer ein Dorn im Auge, sie sehen in ihnen lästige Habenichtse und Anarchisten. Frank Canton, der Anführer der Rinderzüchter, erstellt eine Todesliste mit 125 Personen und heuert mit Billigung des Gouverneurs eine Truppe von Kopfgeldjägern an, die sie ermorden sollen. Averill kommt das grausame Komplott zu Ohren. Er weiht John H. Bridges, den Saloonbesitzer und Vertrauten der Siedler, ein, zögert aber zunächst, offen Position zu beziehen. Der Scharfschütze Nate Champion, seit langem im Dienst der Viehbarone, wechselt die Fronten, als er erfährt, dass auch seine große Liebe Ella, die Betreiberin des örtlichen Bordells, auf der schwarzen Liste steht. Zusammen mit Bridges gelingt es ihm, den ersten Großangriff der Killer abzuwehren, wenn auch mit vielen Todesopfern. Jetzt ergreift auch Averill Partei für die Verfolgten. Der Sieg scheint ihm sicher, doch da rücken Truppen des Gouverneurs an... (wdr Presse)
Nach dem Riesenerfolg seines brillant-brisanten Vietnamepos 'Die durch die Hölle gehen' machte sich Michael Cimino an ein noch monumentaleres Werk: Über das dunkle Kapitel des 'Johnson County War', bei dem mit staatlicher Billigung und Hilfe ein Massenmord begangen worden war. Der Regisseur forderte viel von allen Beteiligten, das Budget stieg von 7,5 auf 36 Millionen Dollar, die Drehzeit von 12 auf 25 Wochen. 'Cimino zog sich in das Hinterland von Wyoming zurück und setzte eine gewaltige Maschinerie in Gang. Jedes Kleidungsstück wurde neu angefertigt, eine alte Lokomotive für eine einzige Einstellung quer durch Amerika geschafft, die Darsteller bekamen intensiven Reit-, Rollschuh- und Waffenunterricht. Der Materialverbrauch betrug am Ende 1 ,5 Millionen Fuß, eine halbe Million Kilometer' (Joe Hembus). Nur das wunderbare Material, das Cimino den Studiobossen zeigte, verhinderte den Abbruch. Doch als der Film mit einem Jahr Verspätung in New York der Presse vorgestellt wurde, erwies er sich als Desaster, von dem das Studio United Artists sich nie wieder erholte. Alle Kritiken waren vernichtend, das Amerika im Ronald-Reagan-Wahljahr vertrug den kritischen Spiegel nicht, den Cimino ihm vorhielt. Der Film wurde nach nur einem Tag wieder vom Markt genommen, für viel Geld umgeschnitten, gekürzt. Die Reaktionen in Cannes auf die neue Version waren zwiespältig. 'Heaven's Gate' galt bald als einer der größten Flops der Kinogeschichte. Cimino, der Wunderknabe, war zum bösen Buben geworden, der nicht nur seine Produktionsfirma ruiniert, sondern auch das Selbstverständnis Amerikas, den Mythos vom freien und gerechten Land in den Schmutz gezogen hatte. Bei der 'Wiederentdeckung' in der mehr als 31/2-stündigen Originalfassung Mitte der 80er Jahre erkannte man endlich den Rang dieses epischen Meisterwerks. (wdr Presse)