Sommaire (en Allemand)
Jeden Mittwoch trifft sich ein Paar in der heruntergekommenen Londoner Wohnung des Mannes. Sie haben schnellen Sex und trennen sich ohne einen Blick zurück. Beide kennen noch nicht einmal den Namen des anderen. Doch Jay, der geschieden ist und als Barkeeper arbeitet, beginnt trotz seiner zur Schau gestellten Coolness auf den wöchentlichen Besuch der Frau zu warten. Sein Konzept der anonym-unverbindlichen Liebesbegegnung geht nicht auf, denn während die Frau taktiert und vorausdenkt, sehnt er sich nach wirklicher Nähe. Jay will die Frau ganz, wird eifersüchtig und versucht ihr „Geheimnis“ zu ergründen. Er verfolgt sie durch ganz London und findet heraus, dass sie Claire heißt, Schauspielerin in einem Laientheater ist und Mann und Kind hat. Ihrem Ehemann, einem freundlichen Taxifahrer, gibt Jay durch Andeutungen zu verstehen, dass er mit Claire eine Affäre hat. Als Claire merkt, dass Jay sich in ihr Leben einmischen will, beendet sie die Beziehung abrupt... (ARD Presse)
„(Chéreau) gelingt der schwierige Balanceakt, die leidenschaftliche Intensität sexuellen Erlebens frei von jeder romantisierenden Stilisierung spürbar zu machen und dennoch keine pornographische Szenerie zu erschaffen.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Remarques géneraux (en Allemand): "Das Erotikdrama von Patrice Chéreau, dem renommierten Opern- und Filmregisseur, gewann den Goldenen Bären auf der Berlinale des Jahres 2001; Kerry Fox in der Rolle der Claire bekam einen Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin. Eine mutige Wahl, denn der Film erregte großes Aufsehen wegen seiner im Wortsinn ungeschminkten Sexszenen. Entgegen allen cineastischen Konventionen fallen zwei Menschen ohne schmeichelnden Kamerafilter und ohne romantische Umschweife in einer schmutzigen Wohnung übereinander her. Chéreaus Naturalismus geht so weit, dass er im bläulich-fahlen Tageslicht einen erigierten Penis zeigt, Körpergeräusche, Haut, die sich rötet. Seine Darsteller sind keine gestylten, sterilen Schönheiten, sondern Dutzendmenschen. Selten wurde die Zerrissenheit zwischen der Sehnsucht nach Liebe und der Angst vor Verletzung, Entfremdung und Desillusionierung so intensiv dargestellt wie in diesem kammerspielartigen Drama, das trotz seiner krassen Sexszenen einen elegischen Unterton hat. Das Drehbuch basiert auf dem Roman Rastlose Nähe und der Kurzgeschichte Nachtlicht des britischen Autors Hanif Kureishi. In einer Nebenrolle ist die britische Popsängerin Marianne Faithfull zu sehen." (ARD Presse)