Szinopszis (német)
Willi Forst als Lebemann, der sich erstmals tatsächlich verliebt. Objekt der Begierde ist natürlich Marlene Dietrich, die er in einem Zug auf dem Weg zur Hochzeit seines besten Freundes kennenlernt. Der Zug bleibt stecken, die beiden verbringen eine Nacht miteinander und müssen nachher mit Schrecken feststellen, dass Marlene die unglückliche Braut eben jenes besten Freundes ist. Die Schande ist groß, das allgemeine Ehrgefühl auch; so nimmt das Drama seinen Lauf... (nach StummFilmMusikTage Erlangen)
Die Film-Oberprüfstelle Berlin kam schließlich zu dem Schluß, "dass der Betrachter durch den zu I erwähnten Haupttitel [Liebesnächte] eine Einstellung zu den Bildern bekommt, durch die ihre Wirkung nach der geschlechtlichen Seite verstärkt wird." Acht Motive wurden wegen "Phantasieüberreizung" verboten, drei weitere wegen der "verrohenden Wirkung, weil es sich bei den bezeichneten Darstellungen um Revolverscenen handelt" nicht zugelassen.
Trotz dieser Aufregung war der Film nur ein mäßiger Erfolg. Lediglich die Dietrich vermochte einigen Kritikerinnen und Kritikern zu gefallen. Lotte Eisner beschreibt sie als "[...] eine Frau, die geheimnisvoll traurig im Eisenbahncoupé auftaucht [...], reizvoll in ihrer Mischung aus geheimnisvollem Tun und seltsamer Passivität, das schöne Gesicht von Trauer überschattet." (Film-Kurier, 22. Juli 1930)
Das Gros der schreibenden Zunft hatte für das schwülstige Melodram allerdings wenig übrig. So schrieb das Berliner Tagblatt anlässlich der Premiere des Films: "Die 'Gefahren der Brautzeit', die im Roxy-Palast uraufgeführt wurden, bestehen in einem Eisenbahnunfall, der einen Baron - unter dem tun wir's nicht - und ein ihm bis dato fremdes junges Mädchen zum gemeinsamen Übernachten zwingt. Am anderen Morgen sind sie zwar gar nicht mehr fremd, aber dafür ist das junge Mädchen auch auf und davon zu ihrer Verlobungsfeier. Mit wem? Ei potz, mit dem besten Freund jenes Barons aus der vorigen Nacht. Edel, hochprozentig edel benehmen sich nun a) der Baron, der auch an der Feier teilnehmen soll, b) die Braut, die mit ihm fliehen will, c) der Freund, der alles merkt. [...] All das zusammen nennt sich 'Sittenfilm' und Elza Temary, Willi Forst und Ernst Stahl-Nachbaur bemühen sich um den Schmarren. Aber auch sie können ihn nicht besser machen, ebensowenig wie Marlene Dietrich, die sich in dieser ihrer Brautzeit gar bodenlos aufführt". (23.2.1930) /zit StummFilmMusikTage Erlangen