Synopsis in German
Zu Beginn der 60er Jahre spitzt der Kalte Krieg sich bedrohlich zu. Vom stellvertretenden KGB-Chef Boris Kusenov (Per-Axel Arosenius), der sich mit seiner Familie in die USA absetzt, erhält der amerikanische Geheimdienst Informationen über russische Militäraktivitäten auf Kuba. In dieser prekären Lage bittet CIA-Agent Michael Nordstrom (John Forsythe) seinen guten Freund André Devereaux (Frederick Stafford) um Hilfe. Der französische Geheimagent schleust seinen Komplizen Philippe Dubois (Roscoe Lee Browne) in eine kubanische Delegation ein, die in einem New Yorker Hotel wohnt. Dubois bringt brisante Dokumente in seinen Besitz, die auf eine Stationierung russischer Atomraketen auf Kuba schliessen lassen. Die USA benötigen zweifelsfreie Beweise und schicken Devereaux auf die Karibikinsel. Dessen Geliebte Juanita de Cordoba (Karin Dor), Schaltzentrale der Untergrundbewegung, die auf Castros Sturz hinarbeitet, verschafft ihm Fotos russischer Militärbasen doch sie bezahlt dafür mit ihrem Leben. Als der französische Geheimdienst von Devereaux' eigenmächtigem Besuch auf Kuba erfährt, wird der Agent zu seinen Vorgesetzten nach Paris zitiert und gewarnt: Im Umkreis der Pariser Machtzentrale befinden sich russische Spione. Devereaux ahnt nicht, dass ausgerechnet sein bester Freund, der hohe NATO-Sekretär Jacques Granville (Michel Piccoli), für die Gegenseite arbeitet und noch weniger, dass seine eigene Frau Nicole (Dany Robin) mit Granville im Bunde ist. (ARD Presse)
«Topas" (basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Leon Uris) entstammt Alfred Hitchcocks später Schaffensphase, in der er zum Spionage- und Agentengenre seiner früheren Filme zurückkehrt. Auf den ersten Blick erscheint der Film als wenig Hitchcock-typisch: Ungewöhnlich komplex gestaltet sich die Erzählstruktur, populäre Leinwandlieblinge wie Cary Grant oder James Stewart, mit denen der "Master of Suspense" jahrelang erfolgreich zusammenarbeitete, und auch die typischen "hitchcockschen Schockmomente" fehlen hier. Bereits während seiner Produktion warf der Film Schwierigkeiten auf: Hitchcock, der seine Meisterwerke wie "Vertigo" (1959), "Psycho" (1960) oder "Die Vögel" (1963) bis ins kleinste Detail akribisch plante, verwarf kurz vor Drehstart die aktuelle Drehbuchfassung von "Topas". Den groben Handlungsablauf im Kopf, wurden die einzelnen Szenen jeweils völlig neu geschrieben und anschließend direkt gedreht. Zusätzlich entstanden gleich zwei unterschiedliche Schlusssequenzen, die letztendlich beide nicht verwendet wurden, und auch die Rolle der attraktiven und politisch engagierten Kubanerin Juanita (gespielt vom deutschen Bondgirl aus dem Film "Man lebt nur zweimal", 1967, Karin Dor) wurde erst in letzter Minute besetzt. Trotz seiner ungewöhnlichen Produktionsbedingungen gelingt Hitchcock mit "Topas" ein spannender Spionagethriller vor dem Hintergrund des Kalten Krieges, der frei von den Kinoklischees seiner Zeit und mit einer gehörigen Portion Ironie versehen, sein Publikum bestens unterhält. » (ZDF Presse)