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Wie alle großen Liebesgeschichten hat auch die von Orpheus und Eurydike bereits viele Wandlungen erfahren. Dieses Mal spielt sie in Brasilien, inmitten des bunten Karnevaltreibens von Rio de Janeiro. Eurydike ist ein junges, dunkelhäutiges Mädchen vom Lande, die die Flucht vor einem Mann nach Rio treibt. Orpheus ist Straßenbahnfahrer, der in einem hoch über der Stadt liegenden Dorf lebt. Eines Tages trifft er bei einer seiner Fahrten Eurydike. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch Orpheus ist so gut wie verheiratet mit der heißblütigen und eifersüchtigen Mira. Als der Eurydike verfolgende Mann plötzlich - als Tod verkleidet - wieder auftaucht und sie bedroht, wird sie von Orpheus gerettet. Von einem Kostüm verdeckt, kann Eurydike Orpheus während des Karnevalumzuges trotz der Anwesenheit von Mira begleiten. Es beginnt eine lange ausgelassene Nacht voller Samba-Rhythmen. Doch erneut taucht der Tod auf und Eurydike flüchtet in den dunklen Bahnhof der Straßenbahn. Orpheus, auf der Suche nach der Geliebten, schaltet den Stromkreis der Bahn ein, um sie mit Hilfe des Lichts zu finden. Dabei wird Eurydike durch einen Stromschlag getötet. Orpheus kann nicht an den Tod seiner großen Liebe glauben. Verzweifelt durchsucht er die ganze Stadt, bis er sie im Leichenschauhaus findet. Orpheus trägt Eurydike hinauf in sein Dorf. Mira, die ihren untreuen Verlobten mit seiner Liebhaberin in den Armen eintreffen sieht, stürzt die beiden voll rasender Eifersucht in die Tiefe. Auf dem Grunde der Schlucht hält eine große Algarve die im Tod vereinten Liebenden umschlungen... (ARD Presse)
"Die Laiendarsteller überzeugen in einer berauschenden Geschichte um Liebe, Tod und Musik." (tele)
"Mit ORFEU NEGRO konnte Marcel Camus Kritik und Publikum gleichermassen faszinieren, sein Film gehört 'zweifellos zu den poetischsten, gelungensten und interessantesten Neufassungen eines antiken Stoffes. Die Bilder und Szenen, die Marcel Camus vom Karnevalszug in Rio einfing, sind mit das Erregendste und Eindrucksvollste, das jemals im Film zu sehen war.." (Katholischer Filmdienst). ORFEU NEGRO ist aber nicht nur als Spielfilm von ästhetischer Vollendung, der Film hat auch als ethnografisches Dokument eine herausragende Bedeutung. In den originalen Bildern vom Karneval, vor allem in den Szenen einer kultischen Veranstaltung, in die das Liebespaar gerät, wird deutlich, wie stark magisch-religiöse Riten der Vergangenheit, vermischt mit christilichen Elementen, bis heute unter der farbigen Bevölkerung Brasiliens überlebt haben." (BR-Pressedienst)